Radfahrerverein Weingarten feiert seinen 125. Geburtstag

Lang, lang ist es her:  Zum 25 jährigen Regierungsjubiläum des Königs von Württemberg 1880 sind die Veteranen und Gründungsväter des Radfahrervereins Weingarten mit ihren Hochrädern nach Stuttgart geradelt, um königliche Hoheit von ihrem Können zu überzeugen. Vier Jahre später am 20. Juli 1894 war es dann soweit, der Radfahrerverein wurde von den Herren Frank, Kilgus, Gerstenmaier, Steinhauser, Löffelholz und Schnell ins Leben gerufen. Zu Ehren der Gründung  gab es damals einen Festakt mit Standardenweihe, Blumencorso, „Concert“ im Stadtgarten und abends Festball und zahlreichen Radrennen.

Nicht ganz so pompös, aber mit viel Freude und  Stolz auf die Geschichte des Vereins feierte der Radfahrerverein am 13. und 14. seinen 125. Geburtstag. Angesagt war am Samstag ein sportliches Programm der Tourenradler mit ca. 50 Kilometer  Richtung Bodensee und der Rennradlergruppe  mit ca. 120 Kilometern. Gemeinsam traf man sich am Münsterplatz zum Gruppenfoto, um dann anschließend diesen Sporttag beim Italiener ausklingen zu lassen. Bilder von diesen Ausfahrten können Sie im gesonderten Bericht betrachten.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Feierlichkeit im Ermlandhof. Manfred Ströhm, 1. Vorsitzender des Vereins konnte zum Jubiläum zahlreiche Gäste der u.a. der Stadt Weingarten, des Württembergischen Radsportverbandes und des Sportkreises Ravensburg Weingarten begrüßen. Ströhm  erinnerte  in seiner Begrüßungsrede daran, wie das Fahrrad an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein revolutionäres Verkehrsmittel darstellte und einer breiten Schicht der Bevölkerung erstmals eine bis dahin nicht erkannte Mobilität ermöglichte. Radfahren erfuhr in seiner weiteren Entwicklung eine große Akzeptanz und war als Fortbewegungsmittel „in“.

Ströhm blickte in seiner Rede nicht nur zurück in die Vergangenheit, bei denen der Verein als Veranstalter zahlreicher Wettbewerbe war, sondern zeigte auch die gesellschaftliche Verantwortung des Vereins auf. Er wies dabei insbesondere auf die erfolgreiche Initiative des Vereins für den Radweg von Baindt-Sulpach nach Bad Waldsee hin, andererseits forderte er in seiner Rede auch die Planung eines sicheren Radweges von Baienfurt nach Bergatreute. Eine besondere Bedeutung legt der Verein auf die Pflege der Partnerschaften zu den Städten Bron, Grimma und Mantua. Immer wieder, so Ströhm in seiner Rede, kommt es hier zu einem partnerschaftlichen sportlichen Austausch.

Ströhm hob in seiner Rede insbesondere auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Weingarten heraus. Diese zeigt sich insbesondere beim Bau der Bikeanlage in Nessenreben, die für Kinder und Jugendliche aus der Region ein besonderes Highlight darstellt.

Als Aufgabe der Zukunft sieht Ströhm die Gewinnung neuer Mitglieder. Derzeit liegt der Altersdurchschnitt bei  58 Jahren. Herr Ströhm bedankte sich in seiner Rede und seinen Grußworten bei allen Sponsoren und Unterstützern, ohne die der Verein nicht in der notwendigen Weise sich aktiv zeigen kann. Sponsoring für einen guten Zweck und für die Allgemeinheit.

Als Ehrengäste konnte Herr Ströhm als Vertreter des Württembergischen Radsportverbandes Herrn Präsidenten Klaus Maier, als Vertreter der Stadt Weingarten Herrn Fachbereichsleiter Herrn Rainer Beck sowie Herrn Eberhard Heurich, einer von drei Vorsitzenden des Sportkreises Ravensburg, begrüssen.

Aufmerksame Gäste

Alle Gäste haben in ihren Grußworten auf die Bedeutung eines funktionierenden Vereinslebens und  auf die hohe gesellschaftliche Bedeutung für die Stadt und die Region hingewiesen. Die Zusammenarbeit mit den Partnerstädten sowie die Mitwirkung bei den zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt Weingarten wird Wert geschätzt und trägt auch zum guten Klima zwischen Verein und den Verantwortlichen der Stadt bei. Herr Beck stellt dabei auch die Bedeutung des Bikeparks für Kinder und Jugendliche heraus, genauso wie  das Engagement des Vereins bei sportlichen und klimapolitischen Aktivitäten des „Stadtradelns“ und das Engagament bei der Weiterentwicklung des Radwegekonzeptes im Schussental.

Herr Präsident Maier brachte zur Veranstaltung nicht nur einen Geldscheck für die Jubiläumsfeier mit, sondern auch die Botschaft, dass jetzt auch für die Radballabteilungen wieder Fördergelder beantragt werden könnten. Auch er lobte die Arbeit des Vereins, erinnerte dabei auch an die Notwendigkeit, frühzeitig auch an den Nachwuchs  im Verein zu denken.

Präsident Maier hat es sich bei seinem Besuch nicht nehmen lassen, den Jubilar Hans Haselbauer für sein 40jähriges Vereinsjubiläum zu gratulieren. Er und der 1. Vorsitzende des Vereins Ströhm hoben die früheren Aktivitäten von Hans Haselbauer hervor, insbesondere seine Mitarbeit im Ausschuss des Vereins sowie seine überall vorhandenen helfenden Hände.

Klaus Maier und Manfred Ströhm gratulieren Hans Haselbauer zu 40 Jahren Mitgliedschaft

Herr Heurich wies bei seinen Grußworten auf die historische Leistung des Vereins seit der Gründung hin. Das Gründungsjahr 1894 sowie die Gründung des  Internationalen Olympischen Komitees gaben dem Sport besonderen Auftrieb, was u.a. auch zur Gründung zahlreicher Radsportvereine auch in unserer Region führte. Auch er hob die Bedeutung nicht nur der sportlicher, sondern auch der gesellschaftlichen Verantwortung der Vereine hervor, insbesondere auch des Klimaschutzes und bedankte sich beim Verein für das Engagement sowie die Kooperation mit anderen Vereinen wie dem ADFC. Nur gemeinsam ist man in der Lage, etwas auf den Weg zu bringen.

Im Anschluss an die Grußworte haben sich die vier Abteilungen Radball, Rennrad, Radtouristik sowie Mountainbike/Enduro in sehr lebendiger und kurzweiliger Weise präsentiert. Es zeigte sich, dass der Verein lebt und für jedermann/jedefrau ein anspruchsvolles und individuelles Radsportprogramm bieten kann.

Mit einem festlichen Buffet im Ermlandhof wurde der gemütliche Teil der Veranstaltung weitergeführt. Schöne und auch intensive Gespräche haben das Fest abgerundet, für alle Beteiligten ein voller Erfolg.

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