Harry’s Alpentour Teil 2

Willkommen beim 2. Teil des Berichts von Harry Fürst von seiner Alpencross-Tour.

Hallo liebe Familie und Freunde, schon wieder sind drei Tage vergangen und ich habe heute die 6. Etappe hinter mich gebracht. Ich komme eigentlich planmäßig voran, nur die täglichen Nachmittagsgewitter bringen mich etwas unter Druck.

Tag 4: Start in Sampeyre, 15 km flach taleinwärts , dann beginnt der 1800 m lange, sehr harte, landschaftlich aber großartige Anstieg zum Colle d‘Agnello oder Col d‘Agnel, dritthöchster mit dem Rennrad fahrbarer Pass der Alpen. Auf der Abfahrt hinunter ins Queyrastal bin ich jetzt wieder in Frankreich 🇫🇷. Den im Internet recherchierten Campingplatz gibt es nicht. Deshalb fahre ich zum Tagesabschluss noch den Col d‘Izoard halb hoch, dort gibt es einen sehr schönen Naturcampingplatz, donnerstags ( es war Donnerstag ) mit Livemusik. In der Nacht ging stundenlang ein übles Gewitter nieder und als ich am Morgen aus dem Zelt kroch, glaubte ich nicht recht zu sehen: Alles weiß, eine dicke Graupelschicht lag ums Zelt.

Tag 5: Aus dem angepeilten Start um 7 Uhr wurde nichts, es schüttete wie aus Eimern. Um 10 Uhr hörte es auf; als ich um 11 Uhr startete, riss es auf, und als ich um 12 am Izoard ankam, war der Himmel schon wieder strahlend blau.
Die Abfahrt hinunter nach Briancon ist gut ausgebaut. Leider tröpfelt es wieder, Richtung Montgenevre, meinem nächsten Ziel ist es dunkelschwarz. Ich riskiere es trotzdem, habe Glück und komme auf dem zweiten Pass des Tages an. Hinunter ins Tal und sofort wieder aufwärts nach Sestriere. Ein riesiger Touristenort, zugleich Passhöhe. Die letzten beiden Kilometer bei leichtem Tröpfeln, in der Abfahrt hinunter nach Pragelato ( Ski nordisch) brauche ich die volle Regenausrüstung.

Tag 6 : 0,5 km Einrollen und schon gehts wieder hoch zum Colle delle Finestre. Die Auffahrt traumhaft schön wie durch Allgäulanfschaft. Die Nordseite, auf der ich hinunter fuhr, berüchtigt wegen des Giro d‘ Italia. Die oberen 700 Höhenmeter sind geschottert, 2005 wurde sie extra für den Giro gewalzt. Seitdem ist die Straße nicht besser geworden und ich war sehr froh an meinem Gravel mit Scheibenbremsen. Erstaunlicherweise kamen mir nicht wenige Rennradfahrer im Aufstieg entgegen; in umgekehrter Richtung ist es auch eine tolle Tour.
Letzter Pass des Tages: Der Colle de Lys mit 1000 Hm, im Aufstieg wenig spektakulär, die Abfahrt nach Viu hinunter auf schmaler, aber perfekt geteerter Straße mit endlosen Haarnadelkurven ein Traum.

Während ich euch dies hier schreibe und im Trockenen sitze, regnet es draußen wieder mal.
Mir geht es gut 😊, ich schicke noch ein paar Fotos hinterher.

Andere Berichte

Teil 1

Teil 3

Ähnliche Beiträge