Alpenbrevet PLATIN

Am 29.06.2018 ging es für uns (Tommi Fischer, Thommes Schwarz, Klaus Moosmann, Dirk Lieb und Bernd Köhler)  hoch hinauf. Es stand die Platin-Tour des legendären Radmarathons in den Schweizer Alpen auf dem Programm.  Der Rundkurs über fünf atemberaubende Alpenpässe an einem Tag (Oberalp, Susten, Grimsel, Nufenen und Lukmanier) ist aufgrund seines Streckenprofils (260km, 6800hm) eine echte Herausforderung. Unser Standort, der Campingplatz in Disenstis am Fuße des Lukmanier- und Oberalp- Pass, war idealer Ausgangspunkt für unsere Unternehmung.

Wir starteten um 05:30 Uhr bei idealen Wetterbedingungen direkt mit dem Anstieg auf den Oberalp (21km 1000hm). Die Abfahrt nach Andermatt war bei 5 Grad noch recht frisch, das Verkehrsaufkommen auch auf dem folgenden Abschnitt nach Wassen gering. In Wassen folgt dann direkt der Anstieg zum Sustenpass (18km / 1300 hm). Mittlerweile ist es 10:00 Uhr und deutlich wärmer. Die folgende Abfahrt nach Innertkirchen ins Haslital (30km) ein Traum. Es folgt der Grimsel mit 26  km und 1600 hm. Das Tal ist deutlich breiter und weitläufiger, die teilweise markanter Steigung um 10% nimmt man als solche weniger wahr. Am Grimsel war spürbar mehr Verkehr. Wir erreichen die Paßhöhe um 13:30 Uhr.

Das war Nummer drei, Abfahrt nach Gletsch, weiter im Rhonetal nach Ulrichen. Der folgende Nufenenpass (14 km 1200 hm) ist mit 2478 m+NN der höchste an diesem Tag. Er erweist sich auch als der anspruchsvollste. Die letzten 6  km bis zur Passhöhe haben durchweg 10% und mehr Steigung. Das kostet Kraft, insbesondere nach 150 km und 4000 hm in den Beinen. Wir erreichen um 16:00 Uhr die Paßhöhe. Es folgt eine 60 km lange Abfahrt nach Biasca ins Tessin. Die Windverhältnisse sind günstig, der D-Zug aus Weingarten kommt voll in Fahrt. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40km/h für diesen Abschnitt erreichen wir um 18:00 Uhr Biasca.  Es ist drückend heiß bei fast 33 Grad.

Nach einer kurzen Rast steht unser letzter Paß an. Der Lukmanier von Süden ist 40km lang und weist 1700hm auf. Auf einer herrlichen Nebenstrecke, die Fahrradroute 36, geht es bei einer moderaten Steigung zwischen 5-8% kontinuierlich berauf. Auf der Paßhöhe dämmert es bereits. Die Abfahrt erweist sich deshalb als äußerst heikel, da zahlreiche unbeleuchtete Tunnels, zum Teil mit Baustellen, volle Konzentration abverlangen. Wir erreichen um 22:30 Uhr abgekämpft, aber überglücklich den Campingplatz. Die Platin-Tour ist geschafft – das war ein echter Hammer.

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